Quartier-Geschichte

Basels südlichstes Wohnviertel profitiert von einer reizvollen Hang- und Hügellage. Es heisst nach dem knapp 100 m hohen Hügelzug, der sich vom Gundeldingerquartier mehrere Kilometer südwärts hinzieht und teilweise auf baselstädtischem Boden, teilweise im Kanton Basel-Landschaft liegt. Die Erhebung ist während den pleistozönen Eiszeiten entstanden, als der Wind kalkhaltigen Lehmstaub (Löss) aus dem teilweise vergletscherten Umland auswehte und unter anderem an dieser Stelle anhäufte. Aus den Ablagerungen ist im Laufe der Zeit der sehr fruchtbare Lössboden entstanden, welcher sich aufgrund seines hohen Mineralgehaltes ausserordentlich gut für den Ackerbau eignet. Es verwundert daher nicht, dass bis gegen 1920 das ganze Bruderholz inklusive des Gebietes, welches heute das Quartier einnimmt, hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt wurde. Steile Hangschultern allerdings liess man bewaldet, da ihre Bewirtschaftung schwierig und Lössboden sehr erosionsanfällig ist.

Nach 1910 begann der Kanton Basel-Stadt mit der Erschliessung der nördlichsten Teile des Bruderholzes. Ein Siedlungsplan für ein Mittel- bis Wohlstandsquartier im Grünen wurde erstellt und einige Strassen sofort angelegt. Die grösste war die quer über den Hügelzug führende Bruderholzallee, bei welcher parallel auch gleich ein Tramtrassee gebaut wurde. Bereits 1915 nahm dann die Tramlinie 15 ihren Betrieb auf.
 
Häuser hatte es zu dieser Zeit erst wenige auf dem Bruderholz. Die existierenden Gebäude befanden sich allesamt am Hangfuss, entlang der Gundeldinger- und an der Amselstrasse. Anfang der 30er Jahre kostete ein Quadratmeter Land an diesen Standorten zwischen dreissig und fünfzig Franken. Daran anschliessend bis zur Bruderholzallee bezahlte man zwischen zwanzig und dreissig Franken, um den Wasserturm und das Reservoir herum zehn bis zwanzig Franken.

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